Verabschiedungen zum Schuljahresende 2016

Martin Paning, Tasso Schwirz, Helga Grabowski und Brunhilde Hentrich verlassen die Friedensschule

Und nun wird es so richtig schwierig. Denn alle Kolleginnen und Kollegen, die jetzt "dran" sind, waren 40 Jahre im Dienst, größtenteils an der FSM. Und damit gehören sie zu den etablierten Kräften, also zu den Säulen unserer Friedensschule. Noch können wir uns nicht vorstellen, wie diese Schule einmal ohne PAN, GRA, SIR und HEN aussehen wird, aber spätestens in 6 Wochen werden wir die grausame Realität zur Kenntnis nehmen (müssen). Und genau dann werden wir uns an einen Gedanken erinnern, den die beiden Schülersprecher Ines und Oskar tröstend angefügt haben: Eine Tür schließt und eine andere öffnet sich.

 

Martin Paning, Lebensfreund und Genießer, in diesem Punkt waren die Redner sich einig, unterrichtet die Fächer Deutsch, Geschichte und Kunst. Bevor er vor 39 Jahren an die noch in den Kinderschuhen steckende Friedensschule kam, lebte und unterrichtete er in Berlin-Kreuzberg. Die pädagogische Großstadterfahrung war es möglicherweise, die seine Gradlinigkeit und Klarheit als Tutor stählte. Aber der Kollege ist doch eigentlich ein literarischer Feingeist, der schreibt, Bücher künstlerisch gestaltet und mit Schülerinnen und Schülern großformatige Bilder produziert, die nun unsere Aula zieren. Martin Paning hat die Kooperation mit dem Theater der Stadt Münster aktiv ausgestaltet und die Begeisterung für Tanz und Theater (also für das wirklich sehr günstige Theaterjugendringangebot) geweckt. Und so konnte der erfahrene Pädagoge nur mit einem literarischen Text abtreten, der feinsinnig und humorig daherkam, im Vortrag seine Wirkung vortrefflich entfaltete, gerade weil der Versprecher: "Hier [FSM, Anm. d. Verf.] zu lieben, äh leben…", vielleicht gar keiner war? Wir wissen es nicht und werden es auch nicht herausfinden. 

 

Tasso Schwirz ist als Lehrer für Französisch und Englisch an der Friedensschule tätig, seit er aus dem deutschen Auslandsschuldienst von der Station Peking zurückgekehrt ist. Peking ab 1988, das war eine andere Welt, aufregend und exotisch, in die das Ehepaar - Gattin Petra hat ihn begleitet - gemeinsam eingetaucht ist. An der Friedensschule habe Tasso Schwirz, so der Schulleiter, mit fachlicher Klarheit und starker Persönlichkeit gewirkt und überzeugt, vor allem aber ist bei dieser Fächerkombination die Korrekturbelastung nicht zu unterschätzen. Dieser zeitaufwändigen Aufgabe habe sich Tasso, so die Englischkollegen, absolut vorbildlich und bis zuletzt mit genauem Blick gestellt. Somit lag es nicht fern, diesen akkurat arbeitenden Kollegen mit der Praktikantenbetreuung zu betrauen, die der Schulleiter bei ihm "in guten Händen" wusste.  Tasso, wir wünschen dir für diesen neuen Lebensabschnitt Gottes Segen, Gesundheit und einen Hauch von Exotik.

 

Helga Grabowski trat 1977 in den Schuldienst an der FSM ein, die zu diesem Zeitpunkt gerade 8 Jahre alt war. Somit gehört auch sie zu den Kollegen, die an der FSM ihre 40 Dienstjahre erreichen werden, denn einen Oberstufenkurs wird sie noch weiterführen. Die Fächer Englisch und katholische Religion vertritt die Kollegin fachlich überzeugend, seit 2012 hat sie zudem die Leitung der Mediothek übernommen und sich dort unersetzlich gemacht. Lange Jahre war Frau Grabowski im Lehrerrat tätig, in dem sie ihre Gabe, die Dinge klar und ohne Scheu vor möglichen Konflikten oder negativen Konsequenzen zu benennen, im Sinne des Kollegiums nutzen konnte. Und wenn die Kollegin in ihrer kurzen Ansprache ihr nahendes Ausscheiden aus dem Dienst etwas wehmütig mit dem Zitat: "Niemals geht man so ganz!" (Trude Herr) kommentiert, dann bleibt zu hoffen, dass sich wenigstens ein Hauch von ihrer Präsenz in den FSM-Mauern festsetzt.

 

Brunhilde Hentrich wurde von Ulrich Bertram in seiner Rede als "Löwin der Jahrgangsstufen 5-7" tituliert, was ihrer Art das Amt zu erfüllen, gerecht wird. Denn als Löwin kümmerte sie sich nicht nur um persönliche Sorgen und Nöte "ihrer Kleinen", nein, die Löwin geht bekanntlich auch jagen, und zwar im Rudel mit anderen Löwinnen, während das männliche Pendant, der Löwe, ruhend unter dem Baume liegt. So jedenfalls ist das in der Natur. Aber die Stufenleiterin ist ja nicht nur Englisch-, sondern auch Biologielehrerin, sodass dieser Ausblick in die Welt der Tiere sicherlich kein Zufall ist. Eine Ausdeutung dieses Vergleiches kann an dieser Stelle aus Gründen der Diskretion nicht vorgenommen werden. Bruni Hentrich erfüllte die Aufgabe der Stufenleitung "mit deutlichem Regiment", mit einer herzlichen Freundlichkeit und Verbindlichkeit gegenüber dem Schüler, dem Kollegen und den Eltern. Aber die aus dem Dienst scheidende Kollegin hat auch ein Faible für kreative und aktiv-gestaltende Prozesse und Tätigkeiten. So trieb sie die unaufschiebbare Konzeption der inklusiven Arbeit an der FSM mit voran, arbeitete ja kämpfte vielleicht auch im Schulleitungsteam für ihre Position. Sie etablierte die York-Kreuzfahrt, an der zahlreiche Kolleginnen, Eltern und Schüler teilnahmen. Damit konnten die Schülerinnen und Schüler wertvolle (inter-)kulturelle Erfahrungen machen und auf wunderbare Weise lernen, wie nützlich die englische Sprache nicht nur im Urlaub ist. Wir meinen, dass du heute sicherlich mit Fug und Recht sagen kannst: "Yes, it was my way!" (Frank Sinatra, My way, 1971) und erweitern auf: You`ll face it all ;-)!
[DET]