Verabschiedungen zum Schuljahresende 2008

Herr Herold, Frau Kelker, Herr Dr. Greefrath, Herr Simonsmeier, Herr Gusdorf und Herr Toddenroth verlassen die Friedensschule.

Die Schulgemeinde verabschiedet ihren Schulleiter

Mit Beginn der Sommerferien endet nach 17 Jahren die Amtszeit des zweiten Schulleiters der Friedensschule. Für Herrn LGED i. K. Klaus Herold bedeuten die Ferien somit nicht nur die gewohnte Zäsur in einem Schuljahr, sondern mit seiner Pensionierung auch den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt.

Herr Herold, der die Friedensschule seit 1991 leitete, wurde 1943 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums seiner Heimatstadt absolvierte er in Bonn, München und Bochum ein Studium in den Fächern Philosophie, Germanistik und Theologie. Im Anschluss an sein Referendariat in Münster unterrichtete er als Studienassessor am St. Josef – Gymnasium in Bocholt. Im Jahre 1972 wechselte er zum Schlaungymnasium nach Münster und wurde ein Jahr später Fachleiter für katholische Religionslehre. Seit 1986 war er Vorsitzender der Diözesanvereinigung der Religionslehrer an Gymnasien.

Mit Beginn des Schuljahres 1991 übernahm Herr Herold die Leitung der Friedensschule Münster. 22 Jahre nach Gründung der Schule stellte er sich der Herausforderung, die einzige Gesamtschule der Stadt als eine für alle Begabungen offene Schule zu erhalten und weiter zu entwickeln. Von Beginn an identifizierte er sich in hohem Maße mit seiner neuen Schule und übernahm in überzeugender Weise Verantwortung für seine Schüler und sein Kollegium. Sehr schnell machte er sich die komplexen Strukturen der Schule zu Eigen und entwickelte zugleich klare, überzeugend reflektierte eigene Vorstellungen eines ausgewogenen Schulprofils. Sein zentrales Anliegen war eine freundliche, menschliche Schule, in der Kinder aller Begabungen  angenommen wurden, ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert wurden und sich wohl fühlten.

Im Interesse seiner Schule erwies er sich als ein fordernder Mensch, jedoch immer fair und zugunsten der ihm anvertrauten Menschen. Er erkannte sehr schnell die Fähigkeiten seines Kollegiums und förderte sie. In allen Situationen hat er das schulische Engagement von Schülern, Eltern und Kollegen angeregt und gestützt. Zu seinen besonderen Fähigkeiten zählte es, in schwierigen Situationen unaufgeregt und souverän zu reagieren. Bei pädagogischen Konflikten wurde immer seine Prägung durch ein humanes, christliches Menschenbild deutlich, er war zu jeder Zeit ein redlicher Anwalt seiner Schüler.

Als Lehrer war er nicht zuletzt wegen seines fundierten Wissens, das weit über sein Fachwissen hinausreichte und das er authentisch und verständlich vermitteln konnte, sehr beliebt. Bei Schülern wie Lehrern geschätzt war seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte präzise zu analysieren und diese angemessen und konstruktiv zur Entscheidungsreife zu führen. In vielen Situationen half ihm dabei auch sein intellektueller, hintergründiger Humor.

Herr Herold leitete seine Schule in einer schulpolitisch außergewöhnlich ereignisreichen Zeit. Bei der Umsetzung der Vielzahl schulpolitischer Neuerungen vertrat er besonnen und konsequent Positionen, die einer qualitativen Entwicklung seiner Schule dienten und zugleich ihr menschliches Profil bewahrten. So hat er sich mit großer Kraft bis zum Ende seiner Amtszeit für die strukturelle Weiterentwicklung der Friedensschule engagiert und mit Weitsicht und hohem Verantwortungsgefühl Weichen gestellt.

Herr Herold hat den Leitgedanken der Gesamtschule als einer schülergerechten Schule, die jedem Kind seinen Weg öffnet, überzeugend vertreten und als christlichen Auftrag verstanden. Schüler sollten in seiner Schule aus der Begegnung mit christlichem Glauben im Glauben wachsen und Hilfen für ihren Lebensweg finden. Diese Identität seiner Schule hat er zu jeder Zeit überzeugend und selbstbewusst nach außen vertreten.

Wenn die Friedensschule heute für viele Eltern und Schüler attraktiv ist und sich ständig steigender Akzeptanz erfreut, so hat der scheidende Schulleiter hohe Verdienste an dieser Entwicklung.

Frau Kelker, die sich als Fachlehrerin für Mathematik und Musik bei Eltern, Schülern und Kollegen in ihrer vierjährigen Tätigkeit großes Ansehen erworben hat, wechselt zum Albertus Magnus - Gymnasium nach Beckum und verlegt damit ihren Arbeitsplatz in die Nähe ihres Wohnortes. Die Friedensschule verliert mit ihr eine sehr beliebte und engagierte Lehrerin.

Herr Dr. Greefrath unterrichtete 7 Jahre an der Friedensschule Mathematik und Physik. Er wechselt an die Pädagogische Hochschule nach Karlsruhe und übernimmt eine Professur für Mathematik. In seiner Zeit an der Friedensschule zeigte er besonderen Einsatz als Fachvorsitzender für Physik, bei der Arbeit an Lehrplänen, Sammlungen und der Schülerakademie.

Herr Gustorf hat 37 Jahre als Fachlehrer für Deutsch, Religionslehre und Technik an der Friedensschule gearbeitet. In  dieser Zeit zeigte er stets ein großes Engagement für eine freundliche, verständnisvolle und offene  Schule. Mit tiefem pädagogischen Verständnis für seine Schüler, innovationsfreudig und verlässlich, betreute er als Tutor immer wieder neue Lerngruppen und hat sich überzeugend für das Wohl seiner Kinder eingesetzt.

Herr Toddenroth hat 34 Jahre lang Erdkunde und Französisch an der Friedensschule unterrichtet. Freundlich, hilfsbereit und kontaktfreudig hat er in all den Jahren in einer Vielzahl von Gremien und Ausschüssen engagiert die Schulentwicklung beeinflusst und voran getragen. Als Vertrauenslehrer der Schülervertretung, als Mitglied des Lehrerrates, als Organisator für Auslandskontakte und als Koordinator für Elterninformationen hat er im Schulleben deutlich sichtbare Akzente gesetzt. Über diese offiziellen Aufgaben hinaus leistete er in all den Jahren einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung und Stabilisierung eines guten und kollegialen Klimas. Durch seine Offenheit, Freundlichkeit und Verantwortungsbereitschaft in vielen Bereichen des täglichen Schullebens hat er sich große Sympathie bei Schülern und Kollegen erworben.

 

Herr Siemonsmeier war 35 Jahre lang Fachlehrer für Biologie und Deutsch an der Friedensschule. In dieser Zeit hat er als Fachkonferenzvorsitzender, Vertreter auf der Landesfachkonferenz und Fachbereichs- koordinator seine Schule entscheidend mit geprägt. Über seinen Unterricht hinaus, den er mit hoher Fachkompetenz interessant und lebendig gestaltete, zeigte er als Initiator für viele Schulprojekte Kreativität und Durchsetzungsvermögen. Der Aufbau des Gewächshauses, des Schulgartens und Schulzoos wurde maßgeblich durch sein Engagement verwirklicht. Einen ganz besonderen Beitrag zum Programm der Friedensschule leistete er durch die jährlichen Fahrten mit Oberstufenschülern  nach Auschwitz. Die behutsame Umsetzung dieses sensiblen ethisch-religiösen Projekts erwies sich in jedem Jahr als ein äußerst wertvolles Element in der Kultur der Friedensschule.