Visions and Sounds

Wie klingt eigentlich die Friedensschule, wenn sie leer ist? Wie veränderte sich die Friedensschule im Verlauf ihrer Geschichte optisch? Welche Akustik herrscht im Schwimmbad?

Wie sieht die Schule aus der Perspektive einer Hummel aus? Welche Geräusche begleiten den Alltag? Welchen Platz nehmen die „Little People“ in ihr ein? Und welchen Sound ergibt es, wenn man all´ das zusammen mischt?

Diesen und weiteren Fragen gingen in einer knapp vierjährigen Vorbereitungsphase der Initiator Michael van Husen und seine Mitstreiter Wendel Altekamp und Benjamin Borges nach. Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Friedensschule wurde eine voll besetzte Aula am 28.11.2019 Zeuge ihrer mit viel Liebe zum Detail ausgestalten Antworten. Im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel „Visions and Sounds of Friedensschule“ waren die Fächer Musik, Informatik und Kunst mit einem abwechslungsreichen Mix durch verschiedene Präsentationen vertreten, die von den drei Initiatoren humorvoll und authentisch anmoderiert wurden.

Unterstützt wurden Sie dabei von dem 95 Mann und Frau starken ELSCH-Chor unter der Leitung von Julia Göbel, der einen stimmungsvollen Auftakt mit seinem Einzug in die Aula bot. Nur beleuchtet von Kerzen intonierten die Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen einen „Abendgruß“. Ein erster Gänsehautmoment, dem noch viele folgen sollten.

Dieter Niermanns BigBand und das an dem Abend neu benannte „ELSCH-Orchester“, dirigiert von Hermann Mack, begleiteten mit dem 1968 entstandenen Lied „What a wonderful world“ die Präsentation von Fotos aus Vergangenheit und Gegenwart. Es sangen Marie Schacht und Sarah Quiskamp.

Ein Highlight folgte dem nächsten: Ein außergewöhnliches Video zur „Wasserwelt“ der Friedensschule zeigte zu klassischer Musik verschiedene von Simon Kaiser erstellte Unter- und Überwasseraufnahmen mit Alexander van Husen in der schwimmenden Hauptrolle. Darauf folgte ein „ganz normaler Tag an der FSM“ in 100-Sekunden-Zeitraffer, begleitet von Simon Pichol und Kilian Göbel am Klavier. Zwei musikalische Beiträge sorgten anschließend für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre: Nachdem die BigBand gemeinsam mit dem Orchester das Lied „Tequila“ anstimmte und damit für ordentlich Stimmung im Publikum sorgte, betrat der ELSCH-Chor erneut die Bühne. Dieser präsentierte die eindrucksvolle Simulation eines anschwellenden Regens, um daraufhin den weltberühmten Hit „Africa“ von Toto zu singen. Passend zum Titel wurden Bilder aus Tansania, dem auch die Spenden am Ende des Abends gebühren sollten, eingeblendet, sodass das Publikum kurzzeitig in eine kleine authentische Welt Afrikas eintauchen durfte.

Nach einer 15minütigen Pause und kurzer Stärkung moderierte Wendel Altekamp seine eigene Kreation der „Little People“ an, welche besondere Menschen an besonderen Orten der Friedensschule präsentiert. Hier wurden auf humorvolle Art 50 bereitwillige Menschen der Friedensschule als verkleinerte Gestalten an ungewöhnlichen aber für sie typischen Orten dargestellt. Nicht nur unsere Sekretärin, Frau Stuckmann, in der Pflasterdose sorgte so für Schmunzeln im Publikum.

Nach einem von Michael van Husen anmoderierten „Hummelflug“ über die Friedensschule, der aufgrund der Ordnungsliebe unserer Hausmeister ein jähes Ende findet, folgten Danksagungen von Benjamin Borges an die vielen Beteiligten dieses grandiosen Abends. Der Dank galt vor allem der Technik-, Licht- und Ton-AG unter der Leitung von Klaus Nölker, die im Vorfeld nahezu jedes Kabel der Schule angeschlossen, Mikrofone in Stellung gebracht, alles perfekt ausgeleuchtet hatte und so eine technisch einwandfreie Show bieten konnte. Unterstützt wurden sie dabei von Simon Pichol, der die technische Leitung innehatte. Außerdem kehrten Simon Kaiser und Mattias Hollmann, die bereits im Jahr 2019 ihr Abitur erfolgreich bestanden hatten, immer wieder zurück in die Schule und übernahmen im Vorfeld das Einprogrammieren und an dem Abend das reibungslose Abspielen der Filme, Videos und Präsentationen.

Besonders hervorzuheben sind die kurzen Videoeinspielungen von Benjamin Borges, genannt „Sounds of Friedensschule“, die zwischen den verschiedenen Präsentationen durch ihre klangliche und visuelle Originalität überzeugten. Ganz egal, ob das Musizieren mit einem Mülleimer in der Schwimmhalle oder der „Beat“ des Treppensteigens im Treppenhaus der Schule, ― hier schien durch grenzenlose Kreativität im Umgang mit Rhythmen und dem reibungslosen Zusammenschnitt der Videosequenzen zum großen Ganzen am Ende alles möglich.

Nicht zuletzt präsentierten sich auch die BigBand und das Orchester noch einmal mit „Skyfall“ und Marie Schacht mit beeindruckendem Sologesang, worauf die deutliche Forderung einer Zugabe seitens des Publikums folgte.

Der Schulleiter sprach aber zuvor noch allen Beteiligten seinen Dank aus und betonte, dass sicher jeder Zuschauer im Raum froh darüber ist, nicht zu Hause auf der Couch geblieben zu sein. Denn wie ärgerlich wäre es wohl gewesen, wenn man eine der schönsten Abendveranstaltungen der Schule verpasst hätte?

Als Beweis für die absolute Stichhaltigkeit dieser These spielte die BigBand mit Orchester, Marie Schacht und Sarah Quiskamp im Gesang, abschließend ihre eindrucksvolle Zugabe „Don’t stop believin‘“ von Journey.

                                                                                                                              STR/TIM