Projektkurs Bio-Religion

Oberstufenschüler der Friedensschule sind verpflichtet in der Q1 eine Facharbeit zu schreiben. Alternativ gibt es die Möglichkeit die Facharbeit durch einen Projektkurs zu ersetzten, der sich über das gesamte Jahr der Q1 erstreckt und nach Abschluss der Q1 für beide Halbjahre benotet wird.

Es werden verschiedene Projektkurse angeboten, wie z.B. der Projektkurs Informatik, wobei ich mich für den Projektkurs Bio-Religion entschieden
habe, der unter der Leitung von Frau Roß stattfindet. In der ersten Phase des Projektkurses galt es gemeinsam mit Frau Roß ein Thema für die Projektarbeit zu finden. Wir beide interessieren uns für die Gehirnforschung und vereinbarten daher das Buch „Inkognito“ zu lesen,
welches sich mit Erkenntnissen über das menschliche Bewusstsein auseinandersetzt. Ein zentraler Aspekt des Buches ist, ob sich die Funktionsweise des Gehirns mit einer Willensfreiheit vereinbaren lässt, oder der Mensch lediglich vom Unbewussten kontrolliert wird. Diese Problemstellung wird in dem Buch auch auf das Strafrecht bezogen und es wird hinterfragt, ob es legitim sei Verbrecher zu bestrafen, wenn der Mensch weitestgehend durch unbewusste Prozesse kontrolliert wird. Dies sollte auch die Frage für den Projektkurs werden, woraufhin eine intensive Auseinandersetzung mit dem Strafrecht und der menschlichen Willensfreiheit begann. Zur Recherche dienten Bücher, wie z.B. „Als Mörder geboren“, aber auch Aufsätze aus Fachzeitschriften und natürliche eine Internetrecherche. Um den Bereich der Religion abzudecken beschäftige ich mich zudem mit der Grundlage unseres Rechtssystems, die ihre Legitimation in der Philosophie von Immanuel Kant findet.
Alle paar Wochen fand ein Treffen mit Frau Roß statt, bei dem wir versuchten das Thema einzugrenzen eine Struktur in die Arbeit zu bekommen. Um die Problemfrage zu beantworten entschied ich mich letztlich, eine Facharbeit zu schreiben, die jedoch einen größeren Umfang haben sollte als eine reguläre Facharbeit. Bei der Problemstellung galt es die verschiedenen Sichtweisen aus der Neurobiologie, sowie der Philosophie gegenseitig abzuwägen und anschließend herauszuarbeiten, wie man mit Verbrechern umgehen kann, beziehungsweise einer nach einer Möglichkeit zu suchen, die aus Sicht beider Parteien legitim ist.