Der ELSCh war Teilnehmer beim Deutschen Chorfest, das über Christi Himmelfahrt in
Nürnberg unter dem Motto „Stimmen der Vielfalt“ stattfand. Ganz im Gegensatz zum
Weltgeschehen und auch zu dunklen Kapiteln in der Nürnberger Geschichte trafen dort
Chöre aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam Konzerte auf den Straßen, in
Kirchen, Parks und Konzertsälen zu gestalten, und schufen eine besondere Atmosphäre
des friedlichen Miteinanders, des Austauschs und der Offenheit. Dass Singen die Welt
verändert und glücklich macht, Frieden und Verbundenheit schafft, das stellte nicht nur
Eckart von Hirschhausen in der Meistersingerhalle vor 2000 chorbegeisterten Zuschauern
fest, sondern das betonten auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seiner
Ansprache zur Eröffnung des Chorfestes sowie Altbundespräsident und Chorverbands-
Vorsitzender Christian Wulff, der insbesondere im Blick auf die Schulbildung in
Deutschland die Wichtigkeit des Singens und der Musik gegenüber anderen
Lehrplaninhalten herausstellte. Beide ermahnten Schulleitungen und Schulpolitik, das
Singen in seiner Tragweite und in seiner Bedeutsamkeit für die Zukunft unserer
Gesellschaft nicht zu unterschätzen: „Wer singt, marschiert nicht.“
An der Friedensschule wissen wir ja schon lange um die heilsame Kraft der Musik und
machen uns - aller schulischen Hürden zum Trotz - immer wieder stark für das aktive
Musizieren in den Ensembles. Dazu kommt ein wunderbar wertschätzender Förderverein,
der die o.g. Botschaft verstanden hat und Kreativität und Kultur gern finanziell unterstützt.
So konnte dieses Projekt, das über ein Jahr geplant und vorbereitet wurde, zu einer
erschwinglichen Reise für unsere Schüler/innen werden, die ja außerhalb des normalen
Schulprogramms stand. Und so konnten wertvolle Erfahrungen gemacht werden, die
einmal mehr den guten Geist der Friedensschule spürbar gemacht haben. Mit einigen
Zitaten der Teilnehmer möchte ich diesen Artikel schließen:
„Es war total schön, wie wir alle miteinander in Kontakt gekommen sind. Die Grenzen
zwischen Schülern, Eltern und Lehrern lösten sich irgendwie auf und man fühlte sich durch
das gemeinsame Singen total verbunden.“
„Wir waren eine Einheit, eine starke Gemeinschaft - so wie unser Jubiläumsmotto.“
„Als ich das erste Mal im ELSCh gesungen habe, hat mich das total glücklich gemacht.“
„Die Stimmung in der Stadt war so positiv und offen. Man hatte gar keine Hemmungen, mit
wildfremden Menschen in Kontakt zu treten.“
„In der U-Bahn fingen auf einmal Leute an, ‚Dona nobis pacem‘ zu singen und auf einmal
sangen alle Fahrgäste im Kanon.“
„Ich fand es irgendwie gar nicht peinlich mit den Erwachsenen.“
„Nach dem Konzert haben uns Leute aus dem Publikum angesprochen und unseren tollen
Gesang gelobt.“
„Wir haben uns wieder wie als Schüler oder Studenten gefühlt. Dieses Klassenfahrt-Gefühl
war total toll und belebend. Gerade auch, als wir alle den Abend am Lagerfeuer mit Gitarre
und Gesang verbracht haben.“
„Die großen Veranstaltungen waren so lebendig und man musste gar nicht die Leute zum
Mitsingen bewegen. Alle stimmten sofort ein, als man zum Abschluss ‚Der Mond ist
aufgegangen' sang.“
„Ein bisschen wie im Fußballstadion - nur schöner.“
„Die Atmosphäre war magisch.“
Als Chorleiterin war ich natürlich besonders stolz, als mich beim Abendessen ein Fremder
vom Nachbartisch ansprach und sagte: „Sie sind doch die Chorleiterin von diesem tollen
Schulchor. Das Konzert war der Hammer!“
Julia Göbel, Chorleitung