Mia Mesenhöller und Anna Sawitzki gewinnen den Rotary-Berufsdienste Award 2025

Auch in diesem Schuljahr stellten fünf Schüler:innen aus unserer Q1 im großen Saal der Domsingschule ihre sehr guten Facharbeiten einer interessierten Jahrgangsstufe EF sowie einer fünfköpfigen Jury vor. Nach eingehender Beratung belegten Johanna Konrad, Marie Reckert und Kalle Wenk einen hervorragenden zweiten Platz, Mia Mesenhöller und Anna Sawitzki wurden mit zwei ersten Plätzen ausgezeichnet. Neben einem Preisgeld erhalten diese beiden zusätzlich ein Bewerbungstraining. Die hohe Qualität aller Vorträge, aber auch deren Bandbreite machten der Jury die Entscheidung in diesem Jahr so schwer, dass sie sogar länger als vereinbart tagen musste.

Mia Mesenhöller eröffnete für den Fachbereich Biologie den Reigen mit einem interaktiv und technisch äußerst gelungenen Vortrag zur „Rolle der Gene bei der Muskelentwicklung“ und bereits während ihres Vortrags war, wie das Jurymitglied Dr. Hammecke abschließend ausführte, eine gewisse Erleichterung darüber zu spüren, dass die eigene Muskelentwicklung zumindest in Teilen von der individuellen genetischen Ausstattung abhängt.

 

Johanna Konrad stellte für den Fachbereich Geschichte ein konkretes Einzelschicksal in den Mittelpunkt ihres Vortrags „Verschwunden, aber nicht vergessen: Vermisstensuche nach dem Zweiten Weltkrieg“ und erläuterte anhand ihres Urgroßonkels, der als 18jähriger Soldat 1942 an der Ostfront verschollen ist, welche Folgen das für die Hinterbliebenen hatte. Es wurde deutlich, dass sie nicht nur diesen Schicksalsschlag verwinden mussten, sondern dass sie auf der Suche nach ihrem Angehörigen über die Grenzen des Kalten Krieges hinweg mit ganz besonderen Herausforderungen zu kämpfen hatten.

Marie Reckert widmete sich in ihrer im Fachbereich Pädagogik angesiedelten Facharbeit der Bedeutung des Vorlesens für die Sprachentwicklung von Kindern. Die Reaktionen des Publikums auf ihre Fragen „Wem wurde als Kind vorgelesen?“ und „Wer hat schon einmal jemandem vorgelesen?“ waren durchweg zustimmend. Marie stellte in dem Zusammenhang entwicklungspsychologische Erkenntnisse und unter Linguisten bekannte Spracherwerbstheorien vor. Sie schloss mit dem eindringlichen Appell, dem Vorlesen insbesondere in Zeiten des digitalen Wandels weiterhin viel Raum zu geben, um bei Kindern von Beginn an Empathie, Fantasie, Sprach- und Konzentrationsvermögen, Lese- und Schreibkompetenz zu fördern.

Ebenfalls für den Fachbereich Geschichte stellte Anna Sawitzki ihre Facharbeit über die „Jüdische Ausreisebewegung aus der Sowjetunion“ vor. Mit dem Verweis auf aktuelle antisemitische Vorfälle in Deutschland zog Anna das Publikum direkt in ihren Bann. Eine fundierte Auswertung von Quellen und Literatur machte die Beweggründe sowjetischer Juden, ihre Heimat verlassen zu wollen, um dem dortigen staatlich legitimierten Antisemitismus zu entkommen und nach 1990 ausgerechnet ins „Land der Täter“ auszuwandern, (be)greifbar. Die den Vortrag abrundende Frage an das Publikum nach der gegenwärtigen Sicherheit von Juden in Deutschland, machte auf beklemmende Weise deutlich, wie wichtig der Appell Margot Friedländers „Wir sind alle gleich – es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut!“ heute ist und immer bleiben wird.

 

Kalle Wenk nahm seine Zuhörer:innen dann mit an einen (vermeintlichen) Tatort – die im Wald von Nienberge gefundene „Frauenleiche“ entpuppte sich am Ende zwar überraschenderweise als eine lebensgroße Puppe. Diese Rahmenhandlung nutzte Kalle gekonnt, um in seinem Vortrag aus dem Fachbereich Biologie mit dem Titel „Das Gesicht im Code: Phantombilder aus der DNA“ sehr anschaulich zu erläutern, wie hilfreich DNA sein kann, um Täter in klassischer Weise zu überführen oder neuerdings durch DNA-Phenotyping beeindruckend passgenaue Phantombilder für die Ermittlungsarbeit zu nutzen.

Beeindruckt und reich an Ideen für eigene Facharbeiten im nächsten Schuljahr verließen die Schüler:innen der EF nach Dankesworten an die betreuenden Fachlehrer:innen, aber auch die Jury Mitglieder des Rotary Clubs Münster den Saal.

Wir freuen uns schon jetzt auf den Rotary-Award 2026!