Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Düsseldorfer Landtag

Anlässlich des 78. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz war unsere Klasse zur Gedenkstunde mit der Zeitzeugin Ruth Weiss in den Landtag NRW eingeladen.  

Am 27. Januar um sieben Uhr ging es für uns zusammen mit unserer Geschichtslehrerin Frau Strieter und unserem Schulleiter, Herrn Bertram, mit dem Bus Richtung Landeshauptstadt Düsseldorf. Nach einer längeren Busfahrt und einer Einlasskontrolle standen wir dann in dem imposanten Foyer des Landtags. Mit einem futuristischen Aufzug ging es auf die Zuschauer-tribüne des Plenarsaals. 

Nachdem wir ein paar Bilder von dem beeindruckenden Saal gemacht hatten, begann die Veranstaltung mit Redebeiträgen des Landtagspräsidenten, Herrn Kuper, des Ministerpräsidenten, Herrn Wüst, des Vorsitzenden des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von  Westfalen-Lippe,  Zwi Rappoport und  kurzen musikalischen Einlagen. Anschließend trat dann die 98-jährige Frau Weiss an das Rednerpult. Sie berichtete eindrücklich über ihre Kindheit im Nationalsozialismus, die beginnende Diskriminierung der Juden und ihre Flucht nach Südafrika. Während der Vater der Familie schon 1933 ins Ausland gegangen war, um alles für die Familie vorzubereiten, konnte Ruth Weiss mit ihrer Mutter und der älteren Schwester Margot erst 1936 vor den Schrecken des Nationalsozialismus zu ihrem Vater nach Südafrika flüchten.  

Dort allerdings erlebte sie die Unterdrückung der Schwarzen Bevölkerung, was sie in Verbindung mit ihren eigenen Erfahrungen veranlasste, als Journalistin gegen Rassismus, Diskriminierung und Apartheid zu kämpfen. Bis heute setzt sie sich als Schriftstellerin für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung ein. Ihr Vortrag berührte uns sehr und es machte den Eindruck, dass es ihr immer noch schwer fällt über diese schreckliche Zeit zu reden. Wir waren alle sehr bewegt und uns wurde bewusst wie schlimm der Nationalsozialismus wirklich war. 

Während eines kleinen Empfangs mit Imbiss ergab sich anschließend die Gelegenheit mit Frau Weiss, den anwesenden Politikern und Gästen ins Gespräch zu kommen. Ruth Weiss stellte uns viele Fragen, beantwortete aber auch gerne unsere Fragen und es wurde gemeinsam mit ihr ein Klassenfoto aufgenommen.  

Außerdem wurden Schüler durch das Fernsehen zu ihren Eindrücken von der Veranstaltung interviewt. So war am Abend nach unserer Rückkehr auch mit der Familie ein Rückblick auf den ereignisreichen Tag möglich.   

Wir danken der Ruth Weiss Gesellschaft, die uns all das mit ihrer Einladung ermöglicht hat. 

 

 

Hier ein Link zu dem entstandenen Filmbeitrag von RTL West:

https://www.rtl.de/cms/holocaust-gedenktag-5027557.html

 

Marie 9.4