Geschichte

„Geschichte wiederholt sich nicht,

aber sie wiederholt ihre Lehren.“

(Richard von Weizsäcker, 1990)

 

Das Fach Geschichte wird an der Friedensschule in den Jahrgängen 6, 8, 9 sowie in der Oberstufe unterrichtet und hat zum Ziel, historische Grundkenntnisse zu vermitteln und sich kritisch mit dem Handeln von Menschen in der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um in Gegenwart und Zukunft gesellschaftliche und politische Prozesse verantwortungsvoll mitzugestalten.

Inhalte und Methoden

In der Sekundarstufe I durchschreiten wir die Geschichte chronologisch.

Während sich die 6. Klassen mit der Gesellschaft in der Ur- und Frühgeschichte, den Hochkulturen Ägyptens, Griechenlands und Roms sowie dem Mittelalter beschäftigen, setzen sich die 8. Klassen mit Themen wie der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg, der Entdeckung der Neuen Welt, der Amerikanischen, Französischen sowie Industriellen Revolution und ihren Folgen in Form von Imperialismus und Erstem Weltkrieg auseinander. Außerdem wird die Gründung des deutschen Nationalstaates in Form des Kaiserreichs behandelt und im 9. Jahrgang in ihrem weiteren Verlauf untersucht. Die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg sowie die Geschichte von DDR und Bundesrepublik Deutschland werden bis zur Wiedervereinigung im Unterricht behandelt.

Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Quellen als Träger von Informationen über die Vergangenheit kennen, sie werden geschult, diese Quellen zu untersuchen und ihre Aussagekraft kritisch zu hinterfragen. Der Geschichtsunterricht zielt darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler Vorgänge der Vergangenheit sachlich beurteilen und deren in die Gegenwart hineinreichenden Folgen bewerten können.

 

Die Sekundarstufe II nähert sich der Geschichte Deutschlands und Europas sowohl längsschnittartig als auch chronologisch. Die EF beschäftigt sich mit Inhalten wie „Fremdsein“, den „Menschenrechten“ und den „Begegnungen zwischen Christen und Muslimen“ von der Antike bis in die Gegenwart hinein. Die Q1 und die Q2 durchschreiten die Geschichte nochmals chronologisch, allerdings auf einem deutlich höheren Abstraktions- und Reflexionsniveau.

Exkursionen

Haltern

Im 6. Jahrgang setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der römischen Geschichte und der Begegnung zwischen Römern und Germanen auseinander. In dem Zusammenhang fahren die Klassen in das LWL-Römermuseum Haltern und können vor Ort den Alltag römischer Legionäre in einem zum Teil rekonstruierten Lager nachvollziehen.

 

Buchenwald

„Hinsehen-Nachdenken-Handeln.“ Das ist das Motto des fächerverbindenden Projekts der Fächer Deutsch, Religion und Geschichte zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Fahrt in die Gedenkstätte des KZs Buchenwald und der Stadt Weimar.

In Kooperation mit dem Franz-Hitze-Haus und der Villa ten Hompel setzen sich Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs mit der Geschichte der Stadt Weimar und der Verfolgung, Entrechtung und Ermordung verschiedener Opfergruppen während der nationalsozialistischen Diktatur auseinander. In der Nachbereitung geht es vor allem darum aus der Begegnung mit dem Ort des Verbrechens Schlüsse zu ziehen für gegenwärtiges und zukünftiges politisches Handeln.

Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, beabsichtigt bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die Geschichte vor Ort zu wecken. Durch selbständiges „forschendes Lernen“ und die Auseinandersetzung mit der Geschichte, die vor der „eigenen Haustür“ stattgefunden und damit einen „lebensweltlichen Bezug“ hat, sollen kritisches Denken und politisches Verantwortungsbewusstsein gestärkt werden.

An diesem Wettbewerb beteiligen sich regelmäßig geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler der Friedensschule. Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt. Das Kuratorium des Geschichtswettbewerbs legt dabei immer ein anderes Schwerpunktthema fest: In der jüngeren Vergangenheit haben die Teilnehmer „Skandale“, „Nachbarschaft“, „Religion“ oder zuletzt „Krisen“ in der Geschichte untersucht.

Die TeilnehmerInnen formulieren eine eigene Forschungsfrage, die sie in Form von Archivarbeit, Interviews mit Zeitzeugen, Befragungen von Experten oder Umfragen auf den Straßen etc. untersuchen und im Hinblick auf das Thema auswerten. Dabei entstehen im Ergebnis sehr unterschiedliche Formen wie schriftliche Arbeiten, Theaterstücke, Blogs, Bilder, Filme oder Podcasts.

Bei dieser Tätigkeit werden die Schülerinnen und Schüler durch die Lehrerinnen und Lehrer der Fachschaft Geschichte betreut und gefördert. In Münster haben alle Beteiligten zudem das große Glück, dass die Archive, insbesondere das Stadtarchiv, die Forschungen mit Workshops, vielfältigen Hilfen bei Archivrecherchen und der Vermittlung von Kontakten zu Zeitzeugen begleitet und unterstützt.

Die Friedensschule ist stolz darauf, dass ihre Schülerinnen und Schüler seit Jahren regelmäßig am Wettbewerb teilnehmen – und das sogar sehr erfolgreich. So konnten in den letzten Jahren vielfach Landespreise und auch Bundespreise erzielt werden.

Erinnerungskultur

Gedenkstättenfahrt der Oberstufe

In der Q1 können Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses an einer einwöchigen Gedenkstättenfahrt teilnehmen. Nach intensiver Vorbereitung im Verlauf des Schuljahres unter immer wechselnden thematischen Schwerpunkten bietet die Fahrt Möglichkeiten der Begegnung mit Orten, an denen die Ideologie des Nationalsozialismus in verbrecherisches Handeln mündete und an denen man sich in besonders intensiver Weise mit dieser Zeit auseinandersetzen kann.