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Das wichtigste Prinzip unserer Arbeit ist, im Alltag unserer Schule die Sensibilität für Gott, der unser Leben trägt und hält, immer wieder neu zu wecken und wach zu halten. Dafür ist es entscheidend, mit möglichst vielen Menschen, die an der Friedensschule leben und arbeiten, in Kontakt zu kommen und miteinander im Austausch zu sein.
Pfarrer Thomas Laufmöller (1/2 Stelle, davon derzeit 6 Std. Unterrichtsverpflichtung)
Pfarrer Martin Ebmeyer (ganze Stelle, davon derzeit 19 Std. Unterrichtsverpflichtung)
Pastoralreferent Tobias Deusch (ganze Stelle davon derzeit 4 Std. Unterrichtsverpflichtung)
Wir wollen das Unsere dazu beitragen, dass sich an der Friedensschule für jede und jeden Leben in seinen unterschiedlichen Dimensionen entfalten kann - so, wie es unserem biblisch begründeten Glauben entspricht. Wir wollen Begegnungsfelder schaffen, Sensibilität für die Anliegen der Menschen zeigen, Menschen da abholen, wo sie stehen, und ganz einfach da sein für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer.
Während ihrer Schullaufbahn an der FSM kommen die Schülerinnen und Schüler nicht nur durch die regelmäßigen Gottesdienste bzw. Kontaktstunden mit der Seelsorge in Berührung, sondern auch durch größere Aktionen: den Oasentag im 6., den Erfahrenstag im 8., Tage religiöser Orientierung im 10. Jahrgang, die Religiöse Schulwoche im 11. und 12. Jahrgang und Angebote für die Oberstufe in der Projektwoche. Durch diese "Wegmarken" soll ein Gerüst entstehen, das den Schülerinnen und Schüler eine Hilfe bieten soll, sich mit ihrer Religiosität (ihrer Beziehung zu Gott, zu sich selbst und zu ihrer Welt) auseinanderzusetzen.
Für die Seelsorge steht an der FSM ein besonderes Gebäude – die OASE – zur Verfügung. Hier können Einzelne und Gruppen (äußerlich wie innerlich) aus dem Schulalltag aussteigen, z. B. für Gottesdienst und Meditation, Klassenfeste, Spiele und Gespräche in der Mittagsfreizeit, ... Die OASE bietet mit ihrem Angebot an Räumen (Gottesdienstraum, Kaminraum, Küche, Werkraum, Garten mit zwei Terrassen), Medien und Spielen dazu vielfältige Möglichkeiten.
Die OASE ist zum einen ein Haus der Stille und des Gebetes, zum anderen ein Haus des schöpferischen Tuns und des zwanglosen Gesprächs, der Begegnung, der Feier und des Spiels. Soll die OASE diesen Zwecken gerecht werden und Raum bieten können, sich auf die Quellen unseres Lebens zu besinnen und aus ihnen zu schöpfen, ist in besonderer Weise gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich, vor allem dann, wenn sich mehrere Gruppen gleichzeitig in dem Gebäude aufhalten. Deshalb ist die Nutzung der OASE in einer besonderen Hausordnung geregelt.
Die katholischen Schulseelsorger sind für die organisatorische und inhaltliche Koordination und Durchführung aller Aktivitäten in der OASE verantwortlich und bemühen sich um eine ständige Weiterentwicklung ihrer Nutzungsmöglichkeiten.
Neben der OASE steht im Schulgebäude noch ein weiterer, vornehmlich seitens der evangelischen Schulseelsorge genutzter besonderer Raum zur Verfügung: die ARCHE. Hier haben die evangelischen Schüler/-innen ihren Religions- und Konfirmandenunterricht, und es besteht die Möglichkeit, Gottesdienste, Gesprächsrunden und besondere Projekte durchzuführen.
Als weitere Gottesdiensträume stehen die Stephanus-Kirche, die Kapelle des Canisiushauses und die Martin-Luther-Kirche zur Verfügung.
Mai 2022
Liebe Schulgemeinde,
wie kann es gelingen, Schülerinnen und Schülern Mut zu machen, bevor sie in die schriftlichen Abiturprüfungen gehen?
Seit mehr als 10 Jahren lade ich die Schülerinnen und Schüler der Friedensschule zu einer Meditation vor diesen Prüfungen ein. Sie dauert ungefähr 12 Minuten. In dieser Zeit versuche ich, dass sie zur Ruhe kommen, sich konzentrieren und positiv sowie mutig der bevorstehenden Prüfungszeit entgegengehen.
Ich sage ihnen:
Diese beiden Meditationsbilder habe ich ihnen geschenkt. Sie wollen Zuversicht und Mut ausstrahlen.
Die strahlende Sonne im Sand will sagen. Das Leben ist ein wunderbares Geschenk, das größte, das du hast. Lass diese Freude immer leuchten, gerade in den Prüfungen und Anfechtungen deines Lebens.
Wie ein guter Hirt wird Gott dich begleiten und in besonderen Zeiten wird er dich auf seinen Schultern tragen. Fühl dich getragen und gehalten von der Liebe Gottes und der Liebe der Menschen. Eine kleine Figur, ein kleines blaues Schaf, das ich vor einigen Jahre geschenkt bekam, habe ich den Schülerinnen und Schülern geschenkt. Sie können es in die Hosentasche stecken, es anfassen und spüren mit dem Gedanken:
Jesus, der gute Hirte, wird auch dich - gleichsam wie ein Schaf - durch dein Leben tragen.
So wird dein Leben gelingen und du wirst froh und zuversichtlich deinen Weg gehen.
Diese Gedanken habe ich unseren Schülerinnen und Schülern ins Herz gelegt. Mögen diese ihr Leben und ihr Herz ummanteln nicht nur in den Prüfungen, sondern an allen Tagen ihres Lebens. Das wünsche ich ihnen von ganzem Herzen.
Euer / Ihr
Thomas Laufmöller
März 2022
Liebe Schulgemeinde,
Jesus wurde gegeißelt, ausgepeitscht, man setzte ihm eine Dornenkrone auf, er wurde von den Menschen in höchstem Maße verspottet – durchbohrt.
Er hätte ausweichen, das Weite suchen können.
Er tut es nicht, sondern er schaut der Angst ins Gesicht, nimmt sie an und lässt sie zu: „Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir.“ (Mk 14,36) Die Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben. Aber er nimmt sie an, weil die Macht der Liebe bei ihm alles übersteigt. Seine Liebe und die Wahrhaftigkeit dieser Liebe gehen ihm über alles, da macht er keine Kompromisse, da geht er seinen Weg ohne Wenn und Aber.
Was ist das für eine Mensch?
Was für ein großes Zeichen der Liebe hat er uns hinterlassen?
Wie überzeugend ist Jesus seinen Weg gegangen?
Die Macht der Liebe und nicht die Liebe zur Macht – das war sein Wesen und dieses Wesen ist bis heute beeindruckend, danach sehnt sich der Mensch bis heute.
In dieser Fastenzeit habe ich die Symbolik des Pfeils in meine Gedanken integriert. Der Pfeil ist abgeschossen und trifft das Kreuz, das in unserer Aula hängt.
Jesus ist getroffen. Er ist durchbohrt.
Was heißt für mich „Durchbohrt-Sein“?
Wann wurde ich in meinem Leben schon einmal getroffen?
Wie hat man mich getroffen?
Wer hat mich getroffen?
Wie gehe ich mit meinem Getroffen-, mit meinem Durchbohrt-Sein um?
Der Titel eines neuen geistlichen Liedes lautet:
„Du führst uns hinaus ins Weite.“
Gott will uns immer zum Leben führen, uns die Schönheit und Romanze seiner Schöpfung vor Augen und in unser Herz führen, damit wir dankbar, zuversichtlich und froh unseren Weg gehen – zusammen mit den Menschen, die er uns anvertraut hat, die mit uns auf dem Weg sind.
Das Lied erzählt davon, dass Gott uns führt, egal was kommt und geschieht. Dass er menschliche Grenzen einreißt, nicht allein, sondern mit uns.
Wie ein guter Geist begleitet er uns und stillt, was in uns ist – die Sehnsucht nach Freiheit.
„Du führst uns hinaus ins Weite.“
Gerade auch, wenn wir angeschlagen sind, ja, im Innersten getroffen und durchbohrt sind, führt er uns ins Weite, weitet er unsere Herzen und führt uns aus dem Dunkel ins Licht, aus der Hoffnungslosigkeit in die Zuversicht. Er weiß, was wir auszuhalten haben, denn er hat dieses Durchbohrt-Sein selbst zutiefst erlebt, erlitten und aushalten müssen.
In der Liebe zum Vater und in der Überzeugung, dass die Liebe immer gewinnt, hat Jesus sein „Durchbohrt-Sein“ angenommen und ausgehalten.
Solange wir leben, werden wir immer mal wieder auf verschiedenste Weise und in unterschiedlichsten Formen getroffen, verletzt und durchbohrt werden. Mit den Worten und Taten Jesu, mit meinen Impulsen und den Überlegungen der Schülerinnen und Schüler meines Religionskurses der Q1 möchte ich Ihnen und Euch unterstützende Gedanken ‚an die Hand geben‘ und ins Herz legen. Mögen diese geistlichen Impulse Sie und Euch berühren und zum Nachdenken anregen. Das wünsche ich mir und uns sehr.
Euer / Ihr
Thomas Laufmöller
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Februar 2022
„Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben“ (Mt 5)
So verkündet es Jesus in der Bergpredigt.
Doch wieviel Gewaltbereitschaft sieht man im Gesicht und in den Augen des russischen Präsidenten. Ich war erschüttert, als ich in das Gesicht dieses Präsidenten sehen musste. Da war so viel Kälte, keine Spur von Mitgefühl. Wie brutal geht er nun vor, indem er seine Soldaten mit aller Härte gegen die Menschen in der Ukraine zuschlagen lässt.
Wieviel Lügen verbreitet Putin, um seinen Krieg zu legitimieren?
Wieviel Gespräche wurden im Vorfeld geführt, um den Ukraine Krieg zu verhindern?
Wenn das Herz verschlossen ist, dann geht nichts mehr.
Wenn einer allein entscheiden kann über Gut und Böse, dann ist das eine große Gefahr für die Menschheit.
„Der andere ist mir wurscht, der geht mich nichts an. Ich setze meine Sichtweise auf die Welt bedingungslos durch. Ich habe mir die Macht dazu verschaffen.
Ich weiss es besser, die anderen werden büßen.
Wer sich mir in den Weg stellt, den vernichte ich - mit allen Waffen - gnadenlos.
Ich zeige es allen.“
Man kann nicht in den Kopf und in das Herz eines Menschen schauen, aber diese Gedanken kamen mir, als ich Putin sah und ihn sprechen hörte.
Was können wir als Schulgemeinschaft tun? Wir haben in unserer Schulgemeinschaft Menschen, die Freunde und Angehöriger in der Ukraine haben und voller Angst und Trauer sind. Und wir alle sind bedroht, weil dieser Krieg auch uns erreichen kann, im schlimmsten Fall sogar mit Atomwaffen – Putin droht damit.
Was können wir tun? - Stille
Ich möchte Euch nun in einer Schweigeminute Zeit für Eure eigenen Gedanken und Gefühle geben.
Stille
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Euer Thomas Laufmöller (Schulseelsorger)
Januar 2022
„Fang mit mir von vorne an, wirklich ganz von vorne an,
geh mit mir den ersten Schritt noch einmal.
Auch wenn ich nicht begreifen kann, dass ich immer noch nicht weiter bin,
fang mit mir noch einmal ganz von vorne an.“ (Heiko Bräuning)
Dieses Lied begleitet mich seit einigen Jahren. Ich habe es zu Beginn der Firmkatechese und in der Firmmesse mit den Jugendlichen zusammen immer wieder zum Klingen gebracht. Nicht nur die Worte, sondern auch die Melodie hat mich berührt und bis heute lasse ich sie immer wieder an meine Seele heran. Welch ein Geschenk, dass ich Klavier und Gitarre spielen kann; welch ein Geschenk, dass Gott mir eine Stimme gegeben hat, die gern und in Freude singt! Wie sehr kann Musik den Alltag mit Zuversicht und Liebe erfüllen – das erlebe ich bei mir immer wieder.
„Fang mit mir von vorne an.“
Wie oft müssen wir neu anfangen? Wie oft spüren und erfahren wir: hier geht es nicht weiter? Dieser Weg, diese Entscheidung führen uns nicht weiter. Das zu erkennen, ist vielleicht im ersten Moment enttäuschend; vielleicht sind wir niedergeschlagen, sehen noch nicht den neuen Weg und die Chancen, die in dem Neuen liegen. Vielleicht sind wir auch traurig, weil wir so viel investiert haben und uns fragen, wofür wir das alles getan haben.
Das Lied macht schon in der ersten Zeile des Refrains Mut. Es ist eine Bitte, ein Verlangen, ja, eine Sehnsucht, dass da einer ist, der mitgeht, der uns gerade in den vielen Anfängen unseres Lebens nicht allein lässt.
Wer ist dieser eine, der unser Leben mitträgt?
„wirklich ganz von vorne an“
Ja, manchmal fangen wir ganz von vorne an – manchmal müssen wir ganz von vorne anfangen. Eines aber bleibt, geht mit, in allen Anfängen unseres Lebens. Das sind unsere Lebenserfahrungen. In allen Anfängen spiegelt sich unser gelebtes Leben wider, unsere Lebenserfahrung. Wir können dadurch unser Leben vertiefend gestalten und neu beginnen. Wiederholungen und Neuanfänge können das Leben weiter und größer machen, wenn wir unsere Lebenserfahrungen, unsere Sehnsüchte und unsere Wahrhaftigkeit mit einbringen.
Was möchten wir verändern? In jedem Anfang liegt diese Chance.
„geh mit mir den ersten Schritt noch einmal“
Der erste Schritt erfordert Mut, Entschlossenheit, Zuversicht und Freude. Der erste Schritt ist vielleicht auch mit Angst begleitet. Diese Angst müssen wir überwinden, nicht zu groß werden lassen, denn sie macht unsere Seele klein und schwer.
Schreiten wir voran – gerade am Anfang in kleinen Schritten! Nehmen wir uns Zeit, überfordern wir uns nicht, aber gehen wir, haben wir Mut, leben wir das Leben, leben wir unser Leben!
„Auch wenn ich nicht begreifen kann, dass ich immer noch nicht weiter bin“
Geduld ist eine wichtige Eigenschaft. Reflektieren wir unser Leben, schauen wir genau hin, ob die Schrittlänge unserem Wesen und unserem Naturell entspricht! Natürlich kommt es auch darauf an, dass wir Entscheidungen nicht ewig hinauszögern und dadurch verpassen. Bei Lebensentscheidungen aber unter Zeitdruck zu stehen, nimmt uns unsere innere Wahrnehmung. Darum sollten wir uns in Ruhe austauschen, die verschiedenen Gedanken zulassen, sie uns durch den Kopf gehen lassen und vor allem durch unser Herz. Schenken wir uns Zeit zum Alleinsein, suchen wir Orte der Ruhe, damit wir zu uns selbst kommen und uns auf uns selbst besinnen können!
Wir dürfen vertrauen: Gott ist längst da.
Möge dieses Lied, das ein guter Wegbegleiter für mich geworden ist, auch Sie und Euch berühren – in den großen und kleinen Anfängen des Lebens.
Euer / Ihr
Thomas Laufmöller
Dezember 2021
„Es werde hell“, so heißt es in einem Advents- und Weihnachtslied.
Dieses Lied kann eine Aufforderung an Gott sein: Lass es hell werden in unserer Welt. Du kannst es, du bist dazu in der Lage, weil du Gott bist, weil du Liebe und Licht bist und weil du die Menschen und die ganze Schöpfung damit erfüllen willst.
Gott aber will, dass wir mitwirken am Heil der Schöpfung. Er ist in Jesus Christus Mensch geworden, weil er mit und durch Menschen diese seine Welt mit Licht und Liebe segnen möchte. Aus Erde kann ein Stück Himmel werden – durch Gott und mit uns. Deshalb heißt es in dem Lied weiter:
Jesus sagt im Johannes-Evangelium:
„Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt... aus dem Tod ins Leben.“ (Joh 5,24)
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht. Es durchdringt alle Dunkelheiten unseres Lebens und erhellt sie durch seine Liebe. In dem Maß, in dem Jesu Wort unsere Seele ergreift, geschieht Verwandlung, werden wir frei und gehen dem Licht entgegen. Es werde – hell – auf der Erde.
Gott, mache uns zu Boten des Lichts.
Euer / Ihr
Thomas Laufmöller
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„Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht.
Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“
Wie oft habe ich dieses Lied direkt auf dem Hügel in Taizé mit vielen Jugendlichen gesungen. Auch in den verschiedenen Gottesdiensten in der Friedensschule und in den Gemeinden, in denen ich Gottesdienste feiere, singen, beten und meditieren wir dieses Lied und diese Worte immer wieder.
Nun habe ich es für Sie eingesungen:
Was können diese Worte des Glaubens und des Vertrauens bewirken?
Wie sehr bist du bereit, den Geist Jesu Christi, der nichts als Liebe ist, auf dich wirken zu lassen?
Der Geist Jesu Christi ist auch Stärke. Hast du das schon einmal erfahren, dass ER dich stärkt, dich aufrichtet, dir Mut zum Leben gibt?
„Wer anbetend niederfällt, der weiß, wem er den aufrechten Gang zu verdanken hat.“ Dieses Wort von Franz Kamphaus las ich vor vielen Jahren und es berührt mich immer wieder neu. Gerne ziehe ich mich im Schulalltag für einen Moment in die Kapelle unserer Oase zurück, setze mich auf meinen Taizéhocker und nehme Seine Liebe auf.
Viele Menschen beten oft in der Not zu Christus. Diese Gebete sind dann wie eine Notbremse, die uns davor bewahren soll, in das Dunkel zu tappen. Und wenn das nicht gelingt, dann soll ER uns wenigstens mit all seiner Kraft und Liebe aus diesem Dunkel herausholen.
Dieses Lied geht einen ganz anderen Weg. Der Singende und so Betende findet seine Hoffnung, seine Freude, sein Licht, seine Zuversicht in Christus, in Seiner Person, in Seinem Wesen, in Seiner Botschaft, die Leben heißt. Seine Worte der Liebe sind größer als der Tod und sie wollen nicht erst im Tod Balsam für deine Seele sein, sondern dich hier und jetzt erfüllen. Wer so singt und betet, kann vertrauensvoll und furchtlos seinen Weg gehen.
Was ist das für eine wunderbare Haltung?
Wie sehr ist unser Leben erfüllt und getragen, wenn wir uns Christus so anvertrauen?
Wie sehr ist unser Leben von einer inneren Freude durchdrungen, wenn wir in dieser Hoffnung durch die Höhen und Tiefen unseres Lebens gehen?
„Hoffnung ist nichts anderes als das Vertrauen auf die Endlosigkeit der göttlichen Liebe. Als Hoffende schauen wir Gott ins Herz. Sich selbst hat er uns ja geschenkt“, so sagt es Charles de Foucauld.
Gott hat ein liebendes Herz für uns. Habe Mut, in Gottes Herz zu schauen! Sei bereit, deine Hoffnung und deine Freude in sein Herz zu legen! Sei bereit, Ihm dein ganzes Leben anzuvertrauen!
Euer/Ihr
Pastor Thomas Laufmöller
November 2021
„Gott, wir vertrau'n Dir diesen Menschen an“
Dieses Lied ist voller Trost.
Wem vertraue ich die Fragen meines Lebens an?
Wer geht uneingeschränkt und bedingungslos den Weg mit mir?
Das kann ein liebender Mensch sein.
Das will Gott für uns sein – ein vertrauenswürdiger Wegbegleiter, der treu an deiner Seite sein will, der dir zuhört, der dich versteht, der dich so nimmt, wie du in Wirklichkeit bist – sein geliebtes Kind.
„Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird“, so sagt es Christian Morgenstern.
Gott versteht mich, Ihm kann ich alles anvertrauen, Er trägt mit mir die Dunkelheiten des Lebens und öffnet mir den Himmel. Der „geöffnete Himmel“ ist das Bild für den Ausblick, für eine Zukunft voller Weite und Leben. Dieser Himmel ermutigt zum Weitergehen trotz aller Mühsal.
Liebende Menschen sind enorm wichtig, sie sind eine entscheidende Lebenshilfe und Lebensermutigung. Aber am Ende des Lebens kann nur noch Gott eine Zukunft schenken.
Nur er vermag es, das Dunkel des Todes in das Licht des Lebens zu verwandeln.
Unsere menschlichen Möglichkeiten enden mit dem Tod. Es ist für jeden Leidenden und Sterbenden ein Zeichen großer Liebe und eine enorme Hilfe, wenn er bis zuletzt begleitet wird und umarmende, wohltuende Hände spürt, die ihn halten, streicheln und Nähe verkörpern.
Doch dann kommt der Moment des Loslassens – einer der traurigsten Momente des Lebens.
Wie hilfreich, wie segensreich ist dann der Glaube. Ich muss loslassen und ein anderer ist da, der größer ist als ich, dessen Liebe größer ist als der Tod – Gott.
Ihm vertraue ich nun diesen geliebten Menschen an und weiß im Glauben:
Geliebter Mensch, unsere gemeinsame Erdenzeit ist nun zu Ende gegangen, aber du fällst nicht tiefer als in Gottes Hände. Er liebt dich unendlich, weil du sein Geschöpft, sein Abbild bist. Mögen die folgenden Lied-Verse Ihre Seele ummanteln, Hoffnung und Trost schenken.
Euer / Ihr
Thomas Laufmöller
1) Gott, wir vertrau'n Dir diesen Menschen an. Halt ihn fest in Deinen Armen!
Schenk ihm Dein Erbarmen in dem bergenden Reich Deiner Ruhe.
2) Gott, wir vertrau'n Dir diesen Menschen an. Schenk ihm jenseits unsrer Stunden
Heilung aller Wunden in der tröstenden Kraft Deiner Ruhe.
3) Gott, wir vertrau'n Dir diesen Menschen an, nimm ihn auf ihn Deinen Frieden,
schenk ihm neues Leben in der Herrlichkeit Deiner Ruhe.
4) Gott, wir vertrau'n Dir diesen Menschen an, und wir glauben Deiner Treue,
hoffen auf das neue Leben auf unserm Weg in die Ruhe bei Dir.
Die Abdruckerlaubnis für dieses Lied wurde uns von Norbert M. Becker zur Verfügung gestellt.
Oktober 2021
Liebe Schulgemeinde!
Papst Johannes XXIII. sagte: „Die Toten gehören zu den Unsichtbaren und nicht zu den Abwesenden.“ Dieses Wort berührt mich sehr.
Wenn wir uns ihrer erinnern, kommt oftmals Schmerz auf, aber auch die Erfahrung, wieviel Liebe wir für sie in unseren Herzen tragen.
Unsere guten Gedanken, unsere Liebe, unser Ringen und Verzeihen, unser Hoffen und Sehnen, unsere Tränen und unser Lachen, als das bewegt uns in unseren Herzen, wenn wir an sie denken.
Unsere Schule begreift sich im christlichen Sinn als eine Gemeinschaft der Lebenden und Toten. Daher gibt es seit Jahren die gute Tradition, einmal im Jahr der verstorbenen Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kolleginnen und Kollegen im Rahmen einer Eucharistiefeier zu gedenken. Wir wollen unsere Verstorbenen hineinholen in unser Leben, in unsere Gegenwart. Indem wir sie namentlich nennen, eine persönliche Kerze in das selbst gestaltete Holzkreuz hineinlegen, im Gebet Gott um Trost, Kraft und Zuversicht bitten, geben wir unseren Gefühlen Raum, damit unsere Seele heilen kann.
Die Toten sind nicht weg, sie sind uns vorausgegangen, sie sind nun ganz bei Gott, in seinem Reich. Diese Botschaft tröstet, sie lässt uns weiterblicken und weitergehen. Wir leben auf ein Ziel hin, und das Ziel heißt Leben. Ich werde leben auch über den Tod hinaus, weil Gottes Liebe alles übersteigt, weil sie grenzenlos ist, weil sie den Tod überwunden hat.
„Die Toten gehören zu den Unsichtbaren und nicht zu den Abwesenden.“
Wenn ich das glauben kann, dann weiß ich, dass unsere lieben Verstorbenen die Dunkelheit des Todes überwunden haben und in Ewigkeit leben. Von dort aus begleiten sie fortan liebevoll unser Leben.
„Gott, erfülle mich mit Glauben und stärke mich, wenn die Zweifel kommen.“
So möchte ich beten.
Euer/Ihr
Thomas Laufmöller
September 2021
„Da berühren sich Himmel und Erde, dass Friede werde unter uns“
Einmal im Jahr besuche ich meine befreundete portugiesische Familie in Lagos, im Süden Portugals. Ich genieße diese Zeit sehr: Das gemeinsame lange Essen mit den oft tiefsinnigen Gesprächen, die meistens in englischer Sprache stattfinden, gibt mir immer wieder neue Lebensimpulse.
Hinzu kommt, dass der Atlantik uns umgibt. Stundenlang gehe ich am Wasser entlang, morgens früh, wenn kaum einer am Strand ist, und spätabends, wenn die Sonne langsam untergeht. Die Fußabdrücke im Sand, die die nächste Welle wieder löscht, die unterschiedlichen Muscheln, die ich betrachte und von denen ich einige als Symbol für die Tauffeiern mitnehme, sowie die Weite des Meeres – das alles berührt zutiefst meine Seele.
Einmal habe ich eine lange Weile über das Meer in die Weite geschaut und konnte mich an diesem Blick nicht sattsehen. Das Meer ist für mich seitdem wie das Bild des Lebens. Unendliche Wellen, die immer in Bewegung sind, zeigen die Lebendigkeit des Lebens. Du bist am Meer und siehst auf einmal in der Weite, wie scheinbar Himmel und Erde sich berühren. Man weiß nicht mehr, wo das Wasser aufhört und der Himmel beginnt. „Das Meer ist die anschauliche Gegenwart des Unendlichen“, so sagt es Karl Jaspers. Ja, das Meer zeigt uns die unendliche Liebe unseres Gottes. Unser Verstand kommt hier an eine Grenze, aber mit dem Herzen schaust du tiefer, inniger, erfüllter und kannst Gott erahnen, weil Er unendlich liebt.
Wo Göttliches und Irdisches zusammen kommen, kann Leben und Frieden für alle entstehen. „Da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns…“ – dieses Lied habe ich für Sie eingesungen:
Wir singen das Lied in der Friedensschule in fast jedem Gottesdienst. Es ist für Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, die gesamte Schulgemeinde zu einer Leitmelodie geworden. Jeder Friedensschüler kennt dieses Lied und das habe ich zum Anlass genommen, einige Gedanken zum Liedtext zu schreiben:
„Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen…“
Sich selbst zurückzunehmen, dem Anderen den Vorrang zu lassen, den Weg der
Ich-Sucht und des Egoismus aufzugeben, den Anderen groß zu machen – das verbinde ich mich mit „die Wege verlassen“.
„Wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken…“
Das Leben ist ein unendliches Geschenk. Wer schenkt, wird beschenkt – das durfte ich immer wieder erfahren. Sich verschenken, heißt, sich selbst zu geben, sein Inneres, seine Wahrhaftigkeit. Das Innerste des Menschen ist das Kostbarste, was er von Gott geschenkt bekommen hat. Er beruft mich, das zu verschenken und auch meine Gaben, meine Zeit und anderes mehr.
„Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden…“
Dunkelheiten und Abgründe gehören zum menschlichen Leben. Sie entstehen oft durch unsere Erziehung und durch Ängste, die wir in uns tragen. Überwinden heißt, meine Lebensgeschichte anzuschauen und zu erkennen, wo Lieblosigkeit mein Leben bestimmt hat und bestimmt. Auch meine Ängste darf ich nicht verdrängen, denn sie wirken tief in meiner Seele. Ich muss mich mit ihnen auseinandersetzen, sie in mein Leben integrieren und sie überwinden. Eucharistie feiern heißt:
Sich verwandeln zu lassen von dem, der voller Liebe ist und der all die Ängste des Lebens kennt – Christus.
Wo das geschieht, berühren sich Himmel und Erde, wird das Himmlische greifbar nahe und es entsteht Leben und Frieden.
Lass dich von Gottes Liebe berühren, die durch Menschen und durch die gesamte Schöpfung immer wieder erfahrbar wird.
Mögen wir nicht aufhören, von den Berührungen Gottes zu singen in dem tiefen Glauben, dass uns dieses Berührtsein zu Menschen des Friedens macht.
Euer / Ihr
Pastor Thomas Laufmöller
Hier geht es zu weiteren Friedensbotschaften.
Angebote in der Projektwoche
In der jährlichen Projektwoche werden dem 11. und 12. Jahrgang Vorhaben angeboten, in denen Schülern/innen eingeladen sind, sich in besonderer Weise mit religiösen und ethischen Fragestellungen auseinander zu setzen (z. B Projekt "Bibel-Rucksack-Tour"; Fragen der Gentechnik, Fragen des Umgangs mit kranken, behinderten, hilfsbedürftigen Menschen, Leben im Kloster, Kirchengeschichte in Münster, TrO II, etc.). Diese Projekte werden von Seelsorgern wie Fachlehrern/innen geleitet.
Vorbereitung auf die Konfirmation und Firmung
Alle zwei Jahre bietet der evangelische Schulseelsorger im 6. bis 8. Jahrgang einen Kurs an, der auf die Konfirmation vorbereitet, und mit der feierlichen Konfirmation in der Martin-Luther-Kirche Münster/Mecklenbeck abschließt.
Jedes Jahr gibt es für Schüler/innen des 11. Jahrgangs ein Angebot der katholischen Schulseelsorge zur Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung. Die Firmung findet dann in der Stephanus-Kirche statt.
Freizeitbereich
Oasentag
Das Seelsorgeteam gestaltet für jede 6. Klasse einen Tag (meistens im März) in der OASE, um zusammen mit ihrem/ihrer Tutor/Tutorin und ihrem/ihrer Religionslehrer/-in über die Tischgemeinschaft nachzudenken, zu der Jesus alle Menschen immer wieder einlädt (Eucharistie/Abendmahl). Dabei wird unter anderem Brot gebacken, gebastelt und gemalt, gespielt und Gottesdienst gefeiert (zu den Gottesdiensten sind immer auch die Eltern eingeladen).
Erfahrenstag
Das Seelsorgeteam gestaltet für jede Klasse des 8. Jahrgangs einen Tag, um gemeinsam mit Fahrrädern unterwegs zu sein und "Erfahrungen" mitzumachen, bei denen es darum geht, zu sehen wie unterschiedlich sich menschliche Lebenswege gestalten und wie Menschen in ihrem Leben an Grenzen geraten. Bei einem Friedhofsbesuch wird der Umgang mit Trauer und Tod thematisiert. Bei einen Besuch im Stift Tilbeck, einer Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen und Menschen mit geistigen Behinderungen, gilt es zu erfahren, wie unterschiedlich menschliche Lebenswelten sind.
Tage religiöser Orientierung
Die 10. Klassen fahren zu Beginn des 2. Schulhalbjahres, die Klasse 9.v am Ende des 2. Schulhalbjahres, für je vier Tage mit einem Team von drei Referenten (Mitglieder des Kollegiums) in ein Haus in der Nähe von Münster, um dort den Schulalltag in kreativer Weise zu unterbrechen. Mit den unterschiedlichsten Methoden (Meditation in diversen Formen, Gottesdienst, Rollenspiele, Basteln, Diskussionen, ...) geht es darum, sich selbst, die anderen Mitglieder der Klassengemeinschaft und die vielfältigen Beziehungen, in denen diese zueinander stehen, besser kennen zu lernen, und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir unsere Welt und ihre unterschiedlichen Dimensionen z. B. durch religiöse Sinnangebote deuten können.
Religiöse Schulwoche
In Zusammenarbeit mit einem Team des Bischöflichen Generalvikariates und des Dienstes an Schulen der Evangelischen Kirche von Westfalen lädt das Seelsorgeteam alle zwei Jahre Schülerinnen und Schüler des 11. und 12. Jahrgangs ein, sich mit persönlichen Lebens- und Glaubensperspektiven und entsprechenden Wertvorstellungen zu beschäftigen. Dafür steht an vier Tagen einer Woche je eine Doppelstunde zu Verfügung. Abende für Schüler, Eltern und Kolleginnen und Kollegen kommen hinzu. Den Abschluss bildet ein gemeinsamer Gottesdienst.
Der 10. Jahrgang ist unterwegs - Die Tage religiöser Orientierung geben das Startsignal
"Die Tage religiöser Orientierung müssen wir ja auch noch machen, oder?", ruft ein Schüler ziemlich laut in die Klasse, noch bevor der Schulseelsorger Tobias Deusch den Raum überhaupt betreten hat. In der Sache hat der Schüler Recht, an der FSM werden die Tage religiöser Orientierung üblicherweise nach dem 1. Halbjahr der 10. Klasse durchgeführt. Schüler und Lehrer oder Betreuer brechen für vier Tage auf nach Saerbeck, Dülmen oder Gemen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der Gruppe ist in dieser Zeit sicherlich ein zentraler Gegenstand. Daraus ergeben sich je nach Gruppenbefindlichkeit auch lebensnahe Themen wie Werte- oder Glaubensfragen. Die Chance von TRO liegt darin, den vorhandenen Raum für Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abseits von Schule zu nutzen. So führt die einfache Methode, miteinander spazieren zu gehen und für eine kurze Zeit einen Gesprächspartner und eine Frage wie "Was war dein schönster Urlaub?" vorzugeben dazu, dass die Teilnehmer auch mit Menschen in Kontakt kommen, die sie im Alltag kaum wahrnehmen. Meistens wird dann der Wunsch geäußert, mit jedem Mitschüler zu sprechen. Und wir haben viel Raum für Gespräche, die Schüler immer auch selbst initiieren können. Aber auch in der Schule gibt es lange Pausen, die Raum für Austausch bieten. So lässt sich ein "Stückchen" TRO in den Schulalltag retten! [DET]
Aktionen
Vernetzung
Mitarbeit in den Fachkonferenzen Evangelische Religion und Katholische Religion. Mitarbeit in der Schülervertretung (SV). Regelmäßige Koordinationsgespräche mit der Schulleitung und den Stufenleitungen.
Mitarbeit in diversen regionalen und überregionalen Gremien beider Kirchen, die mit Schulseelsorge befasst sind (Schulabteilung und Generalvikariat des Bistums Münster, evangelischer Konvent der Schulseelsorger der EKvW);
Austausch mit den Seelsorgeteams anderer Schulen; Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro des Stadtdekanates Münster; Kooperation mit der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ); Kooperation mit dem Domchor des Bistums Münster (im Entstehen).