Initiative aus München fördert demokratischen Dialog
Münster (pbm/acl). Wie kann man Jugendliche für Demokratie begeistern? Die Antwort gab das Team von „Generation Germany“, einer Initiative zur Demokratiebildung von Jugendlichen, am 1. April bei einem Demokratievormittag an der Friedensschule in Münster. Rund 150 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 diskutierten zunächst miteinander, anschließend mit politischen Vertreterinnen und Vertretern über gesellschaftlich relevante Themen – mit dem Ziel, eine offene Debattenkultur zu fördern und den demokratischen Diskurs zu stärken.
Im Zentrum der Veranstaltung stand eine moderierte Podiumsdiskussion zu den Themen Klima und Migration. Die Jugendlichen hatten sich im Vorfeld mit den Fragen auseinandergesetzt, ob klimaschädliche Produkte teurer werden sollten und ob in Deutschland ein muslimischer Feiertag eingeführt werden sollte. Ihre erarbeiteten Positionen präsentierten sie vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und richteten Fragen an Franziska Brandmann von den Jungen Liberalen, Nicklas Kappe von der Jungen Union, Richard Mannwald von der Grünen Jugend und Marc Würfel-Elberg, Unternehmer, ehemaliger Offizier und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Die Gäste stellten sich der Diskussion mit den Jugendlichen.
„Es war spannend zu sehen, wie differenziert die Schülerinnen und Schüler argumentiert haben“, resümiert Sophie Weiß, Projektleiterin von Generation Germany. „Unser Ziel ist es, junge Menschen für den offenen Austausch mit Andersdenkenden zu begeistern – und das ist hier auf beeindruckende Weise gelungen.“
Die Teilnehmenden zeigten sich ebenfalls beeindruckt. Moritz (17) lobte die Veranstaltung: „Mich hat besonders angesprochen, wie sehr uns diese Themen als junge Generation betreffen. Es war spannend, mit echten politischen Akteuren ins Gespräch zu kommen und eigene Argumente einzubringen.“ Carla (18) hob den Perspektivwechsel hervor: „Besonders gut fand ich, dass wir am Anfang auf einen Stand gebracht wurden und Argumente aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten konnten.“ Marlene (18) hätte sich eventuell noch einen weiteren Fokus gewünscht: „Die Diskussionen waren interessant und gut strukturiert. Vielleicht hätten wir zusätzlich noch gesellschaftskritischere Themen ansprechen können – etwa feministische Fragestellungen. Aber insgesamt war der Tag sehr interaktiv und lehrreich.“
Auch für das Team von Generation Germany war die Veranstaltung ein Erfolg. Sophie Weiß betont: „Es ist großartig zu sehen, wie junge Menschen sich mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen, sich eine Meinung bilden und bereit sind, diese in der Diskussion zu vertreten. Wenn wir es schaffen, ihnen zu vermitteln, dass ihre Stimme zählt, dann haben wir genau das erreicht, was unser Programm bewirken soll.“
Die Initiative für den Demokratievormittag kam von Lehrerin Ina Brodde, die sich mit einer Anfrage direkt an Generation Germany gewandt hatte. „Mir ist es wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler lernen, wie man auch bei strittigen Themen respektvoll diskutiert“, erklärt sie. „Die Veranstaltung hat genau das gefördert und gezeigt, wie wertvoll demokratische Debatten sein können.“
Das Demokratiebildungs-Programm Generation Germany, eine Initiative der Kinderhilfsorganisation Children for a better World e.V., wird wissenschaftlich begleitet und hat bereits tausende junge Menschen erreicht. Studien zeigen, dass das Format nachhaltig das Vertrauen in Demokratie und politische Teilhabe stärkt.