Geistliche Impulse aus der Schulseelsorge

„Manchmal bin ich weit weg von mir selbst. Es setzte ein tiefes Erschrecken ein, dass ich einmal so weit weg von mir selbst gelebt habe“, so hörte ich es einmal. Wir leben dann in Zwischenräumen. Auf Dauer macht sich ein ungutes Gefühl breit und es kostet oft viel Kraft, zurück zu sich selbst zu finden. Fremdbestimmt sein, das ist wie ein Leben in Zwischenräumen. Manchmal vergrößert man noch ungewollt diese Zwischenräume und kommt nie bei sich selbst an.

 

Wer bin ich?

Was ist aus mir geworden?

Bin ich der, der ich sein will?

Lebe ich mein oder das Leben eines anderen oder werde ich gelebt?

 

Sind das nicht gute Fragen, die uns zu uns selbst bringen können, wenn wir ihnen ehrlich und wahrhaftig nachgehen?

Wenn wir eintauchen möchten in die Tiefe unseres Ichs, dann müssen wir zurückschauen und zurückgehen an die Anfänge unseres Lebens.

 

Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Die Adventszeit ist die Einladung des Christen, über sein eigenes Leben und die Art und Weise, wie er lebt, spricht und handelt, nachzudenken. Jedes Jahr versuche ich in dieser Zeit, eine Predigtreihe in diesem Sinn zu entwickeln.

 

Diesmal möchte ich mit Ihnen zurückblicken und zurückgehen an die Anfänge unseres Lebens, denn diese können uns tiefe Impulse über unser Leben hier und heute geben. „Spuren meiner Kindheit“ - diese Überschrift habe ich meiner Predigtreihe im Advent gegeben und ich wünsche mir, dass all die Anregungen uns mehr zu uns selbst bringen. Jeder Mensch ist und bleibt ein Geheimnis. Sich diesem Geheimnis zu öffnen und es im Licht Jesu Christi, dem Kind in der Krippe, zu betrachten, dazu möchte ich sie einladen und ermutigen.

Je tiefer wir uns selbst kennen, und je mehr wir unser Leben reflektieren, desto segensreicher wird unser Leben verlaufen. Dann werden wir – natürlich mit Gottes Hilfe – Glaube, Hoffnung und Liebe ausstrahlen und in die Welt tragen.

Ich wünsche uns allen eine erfüllte Adventszeit.

 

Euer / Ihr

 

Thomas Laufmöller