"Wieder Stehen" und Haltung zeigen: Stephan Krawczyk an der Friedensschule

Im nächsten Jahr feiern wir 375 Jahre Westfälischen Frieden. Und das in einer Zeit, in der wieder Krieg in Europa herrscht. Das Jubiläum bietet aber nicht nur Anlass, fassungslos auf die Gegenwart zu blicken, sondern auch den Blick zurückzuwenden und darauf zu fokussieren, wie Menschen vor und zwischen uns für Menschenrechte, Freiheit und Frieden gekämpft haben und kämpfen.

 

 

Die Friedensschule setzt sich in diesem Schuljahr in besonderer Weise mit dem Frieden auseinander. Mit Stephan Krawczyk haben die 10. Klassen der Friedensschule am 20. Dezember 2022 einen solchen Menschen erleben können. Er ist ein Kämpfer des klugen Wortes. Er schreibt, singt und erzählt als "sprachsensibler Mensch", wie er sich selbst bezeichnet, über Unrecht und den bedingungslosen Willen dagegen anzugehen. 

In bewegenden Liedern, poetischen Erzählungen und erzählten Erinnerungen konnte ein lebendiger Eindruck davon vermittelt werden, wie es war, mit diesem Staat im Widerstreit gewesen zu sein und seinem eigenen moralischen Kompass treu zu bleiben. 

Aber auch die Gegenwart bietet viel Reibungsfläche für einen politisch wachsamen Menschen. Eine abschließende ironisch überspitzte Performance führte den sichtlich irritierten Schülerinnen und Schülern unser Sitzen auf dem "IPhone-Thron" vor Augen. Damit legte Krawczyk den Finger in die Wunde heutiger Streitkultur, die sich eher im Suchen und Finden vereinzelter, eigener Wahrheiten erschöpft als in gemeinsame, den eigenen Standpunkt auch mal erschütternden Gesprächen mündet. 

Der Besuch von Stephan Krawczyk fand im Rahmen des Projektes Friedens Bewegung statt. Am 12. Mai 2023 zum Auftakt des Jubiläumsjahres begehen Münsteraner Schüler*innen gemeinsam eine Friedensdemonstration.

 

Claudia Strieter