Verabschiedungen zum Schuljahresende 2017

Michael Eligehausen, Peter Heilborn und Franz-Josef Ratte verlassen die Friedensschule

Gestandene Kollegen gehen: 3 Männer der Tat verlassen die Friedensschule

Dann wurde es ernst, das Publikum wartete und der Schulleiter begann seinen Rückblick mit der Dienstzeit von Michael Eligehausen. Die Fächer Mathe und Physik unterrichtete der Pädagoge in seiner etwa 40-jährigen Dienstzeit (über die genaue Anzahl der Jahre besteht in Expertenkreisen noch eine gewisse Unklarheit) stets praxisnah, überzeugend und kindgerecht. Hierzu baute er Experimente auf, berechnete mathematisch-technische Phänomene und erläuterte diese - das konnten alle sehen, denn der Pädagoge nutze stets die vielfältigen Möglichkeiten des großen Schulgeländes. Aber auch Klassenfahrten und Ausflüge leitete er mit Herz und Verstand. Die Anschaffung der Tischtennisplatten in der Aula ist seiner Initiative zu verdanken. Er "packte" an, das konnte sehen, wer die Bilder der Fachschaft Mathe mitverfolgte: Es geht jemand, der das Außengelände der Schule mitgestaltete, also tatsächlich auch mitarbeitete. Und es geht jemand, der sein Material für die Fachgruppe aufarbeitete und für alle zur Verfügung stellte. Auch war der jetzige Pensionär in seiner Dienstzeit durchgängig Tutor und in dieser verantwortungsvollen Position für den Zusammenhalt in seiner Kerngruppe verantwortlich. Der Schulleiter konnte in seiner lobenden Ansprache sogar etwas humorvoll auf eine Schülerin verweisen, die ein Poster mit der Aufschrift "MATHE IST EIN ARSCHLOCH" um die Worte "AUSSER BEI ELI" erweitert hatte. Und so bringt Michael Eligehausen in seinem Dank an die Schulleitung wiederum die ihm unverkennbar eigene Prioritätensetzung auf den Punkt, denn: "Man [die unterschiedlichen Schulleiter] hat mich in Ruhe unterrichten lassen." Lachen im Publikum. Man nutzt die Gelegenheit, um Kaffee nachzuschenken.

 

Fußballspieler und Fan, vor allem Preußenfan, Börsenkenner und Liebhaber nobler Karosserien - das dürften die Schülerinnen und Schüler sagen, wenn wir sie zu Peter Heilborn befragten. Seit 1990 arbeitete er als Lehrer für die Fächer Deutsch und Englisch an der FSM. Wer sich im schulischen Bereich auskennt, der weiß, was diese Fächerkombination bedeutet: unzählige Heftstapel müssen sorgfältig korrigiert, sortiert, berichtigt und benotet werden. Diese Tätigkeit wird Peter Heilborn, das erwähnte er ganz explizit, nicht vermissen. Dass er die Schule, Schüler und Kollegen, die Damen dürfen sich angesprochen fühlen, vielleicht hier und da vermissen wird, darf man vermuten. So führte der hohe Personalbedarf dazu, dass der Pägagoge seine Dienstzeit um ein halbes Jahr erweiterte und im Mai den 66. Geburtstag noch in seiner Dienstzeit feiern konnte. Damit wurde in einigen Gruppen der Unterrichtsausfall vermieden. Tutorenschaften hat auch dieser Kollege übernommen. Vor allem die pädagogischen Herausforderungen in den 8.-10. Jahrgängen waren seine Spezialität, also schwierige Gruppen, die seine speziell klare Ansprache sofort akzeptierten. Als wirklich zuverlässige und hilfsbereite Lehrkraft lobte eine Sekretärin ihn im privaten Gespräch als jemanden, "[...] der immer einsprang, wenn Not am Mann war!" Das von den Fachschaften initiierte Autorennen on the highway to freedom gewann der Pädagoge deutlich vor BEN, BER und WER, vortrefflich! 

 

Der Studiendirektor Dr. Franz-Josef Ratte ist ein begehrter Mathelehrer und auch ein erfahrener Tutor, vor allem aber ist er ein begnadeter Musiker, Chorleiter, Orgelkenner, engagierter Mitarbeiter im Landespräsidium NRW im Landesverband Musikunterricht und er ist sogar publizistisch tätig. Er ist ein freundlicher Förderer von Schülern und Schülerinnen, die er jahrelang sogar für einen Musikleistungskurs gewinnen konnte. Dr. Ratte förderte und unterstützte auch zahlreiche Referendare in seiner Funktion als Ausbildungsbeauftragter (ABA). Zur Qualität dieser Arbeit konnte der Schulleiter berichten, dass die Leiterin des Studienseminars neulich angerufen habe, um die Arbeit des Kollegen zu loben, eine andere Mitteilung habe es nicht gegeben, soweit so ungewöhnlich. Auch die Kollegen schätzten seinen Rat, weil er im Gespräch sachlich, interessiert und dennoch klar in der Aussage war, die ihm eigene wertschätzende Freundlichkeit wahrte er immer. Als Fachbereichskoordinator für die künstlerisch-ästhetischen Fächer war er auch für die kulturelle Bildung der Schulgemeinde verantwortlich. Diesen Auftrag nahm er ernst. Es gab große Theater- und Musikprojekte. Auch gehen die Gründung und sich anschließende Zusammenarbeit mit der Domsingschule auf seine nachdrücklich positive Unterstützung des Projekts zurück, die entstandenen Musikklassen gehen auf den Musikpädagogen und Mathematiker zurück. Diese Ideen und attraktiven Möglichkeiten machen die FSM lebendig und bunt, ein herzliches "Dankeschön für Ihr Lebenswerk" sagt der Schulleiter abschließend. Applaus des Publikums, unterdrückte Tränen, etwas Wehmut. Blumen werden überreicht. Erst allmählich erheben sich die Anwesenden.

[DET]